Mittwoch, 6. Februar 2008
3. Tag - Cookis
Am dritten Tage begann dann das Abenteuer Zahnklinik. Nach einer 1-minuetigen Einweisung (noch uebertrieben) wurden uns die ersten Patienten vor die Brust gesetzt. Bei Christofs erster Patientin handeltete es sich um eine Oma, die darum bat einen Zahn gezogen zu bekommen. Dieser Schritt erfolgte dann auch. Auf die Frage ob eine vorhandene MAV gedeckt werden sollte, wurde nur kuehl gelaechelt und mit dem Kopf geschuettelt. Meine erste Patienten war im achten Monat schwanger und sollte sich einer Wurzelkanalbehandlung, wohlgemerkt inklusive Roentgenbildern, unterziehen. Wir baten den Chef darum die def. Versorgung des Zahnes auf einen Zeitpunkt nach der Geburt zu verschieben. Dem wurde dann aber auch zum Glueck zugestimmt. Insgesamt laesst die Hygiene hier sehr zu wuenschen uebrig. Instrumente werden in einer Art Pril-Badewanne gelegt und kurzdarauf wiederverwendet. So kommt es schonmal vor, dass an einer Zange die wir benutzen wollen noch ein Stueck Zahn und Gewebe haengt. Wir haben uns daher dazu entschlossen im Fall der Faelle fuer medizinische Eingriffe an uns nach Deutschland zurueckzufliegen.
Ansonsten wurden wir hier jedoch recht freundlich und mit einem Essen, bei dem wir dann auch eine Rede, wohlgemerkt auf englisch, halten durften, begruesst.
Anschliessend gingen wir mit der Belegschaft zum woechentlichen Golfen. Dort wurden wir dann als Caddy missbraucht. Desweiteren bekam Christof dort, aufgrund seiner aehnlichkeit zu einem amerikanischen Actionhelden den Spitznahmen Bruce Willis. Das Golfen hier nicht ganz ungefaerlich ist, zeigte uns nicht nur das Erlebniss eines in geringer Entfernung, auf kopfhoehe, vorbeizischenden Golfballes, sondern auch der frakturierte Frontzahn einer jungen Spielerin, die kurzer Hand endodontisch versorgt wurde.
Den restlichen Abend verbrachten wir dann mit den Muenchnern in einer der wenigen Bars, die allesamt um spaetstens 2 Uhr nachts schliessen.



Wir verliessen die Bar gegen Eins und schwungen uns auf unseren Roller (mittlerweile teilen wir uns einen), der uns moeglichst schnell nach Hause fahren sollte. Nach circa 400 Meter voller Fahrt ging uns dann jedoch der Sprit aus und wir waren gezwungen eine erhebliche Strecke zu schieben. Gott sei Dank gibt es auch hier 24-Stunden-Tankstellen!

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